
Drum jetzt für alle Leidgeplagten, wie’s sich verhält mit Zweien aus der Duden-Welt.
In manchen Sätzen müssen dann und wann
zwei grundverschiedne Worte ran:
Das Pärchen namens als und wie
beschert so manchem trembling knee.
Da gibt’s den Typen aus der Pfalz
benutzt ganz stur das Wörtchen als.
Zu helfen weiß sich auch Marie
allein die Frage braucht ein wie.
Der eine mit viel Phantasie
präsentiert mal als mal wie,
ohne daß das falsche als
bleibt gleich stecken ihm im Hals.
Manche den Entschluß auch fassen
eins von beiden wird schon passen
und dabei vor allem hoffen
ja die richtge Wahl getroffen.
Wenn man dosiert das wie und als
wie beim Döner Pfeffer Salz,
selbst der ganz Gescheite
wird erleben seine Pleite.
Wer im Kopf nun völlig leer
dem fällt selbst die Regel schwer:
Bilde Sätze nie
mit den Worten als und wie!
Am schlimmsten ist jedoch die Sorte
die verbindet beide Worte.
Wer nicht will nach Beßrem streben
kann nach der Devise leben:
Frag doch bei ‘nem wie
eben mal das Federvieh,
oder denk bei einem als
gleich an frisches Gänseschmalz.
Will man gehören zum Gescheiten
muß man diesen Weg beschreiten:
Gesucht wird ganz, ganz schnelle
‘ne Person die ziemlich helle,
die in der Schule nicht gepennt
und somit alle Regeln kennt.
In Hamburg an der Elbe
wohnt die gesuchte Selbe,
die einem Jeden leicht erklärt
wie man mit diesem Paar verfährt.
Wer nun kennt die schlaue Sie,
verliert die Angst vor als und wie,
selbst die allerschwerste Wahl
wird nie mehr zur echten Qual.
Obwohl ich ihren Namen weiß
geb ich ihn hier bestimmt nicht preiß.
Warum wird mancher sich jetzt fragen
will er die Auskunft mir versagen.
Ich habe Mitleid mit dem wie
weil es heut früh ganz heftig schrie:
„Trennst du mich von meinem als
glaube mir – dann knallt’s!“
Damit bleiben als und wie in unserm Land
als verflixtes Duo anerkannt.
Jochen Stein, 15/03/96